Sensibilisierung für Ernährung, Bewegung und mentale Gesundheit im Alter.
Bewegung
Bewegung ist ein wahres Wundermittel für Körper und Geist. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, sich gemeinsam oder allein, draussen oder drinnen zu bewegen. Hauptsache es bereitet Freude und tut gut! Es werden mindestens 30 Bewegungsminuten pro Tag empfohlen. Auch kleinere Einheiten über den Tag verteilt wirken sich positiv auf die Gesundheit aus. Wählen Sie eine Bewegung, die Ihren Interessen und Möglichkeiten entspricht. Die Frühlingssonne, die erwachende Natur und die erblühenden Wiesen laden uns ein, aktiv zu werden. Probieren Sie doch mal das Seniorenturnen der Pro Senectute, eine Wandergruppe oder fragen Sie Ihre Nachbarn. Gemeinsam bewegt sich’s vielfach leichter.
Ernährung
Mit dem Frühling kommen die ersten regionalen Früchte und Gemüse, die frische Farbakzente auf dem Teller setzen und neue Energie spenden. Besonders im Alter ist eine ausgewogene Ernährung wichtig für Gesundheit und Wohlbefinden.
Mit zunehmendem Alter benötigt der Körper weniger Energie, aber mehr Proteine, Vitamine und Nährstoffe. Diese stärken Muskeln, Knochen und Abwehrkräfte. Wichtig sind abwechslungsreiche, proteinreiche Mahlzeiten (z. B. Käse, Quark, Eier, Fleisch, Linsen, Bohnen) sowie drei Portionen Gemüse und zwei Portionen Früchte täglich. Trinken Sie ein bis zwei Liter Wasser oder Tee und nehmen Sie Vitamin-D-Tropfen für starke Knochen. Bewegung fördert zudem die Verdauung und regt den Appetit an.
Wenn es schwerfällt, selbst zu kochen, kann der Mahlzeitendienst der Pro Senectute eine Entlastung bieten. Eine weitere Idee sind selbst organisierte „Tavolatas“, bei denen sich Freunde regelmässig treffen und jeder abwechselnd kocht – das stärkt nicht nur den Körper, sondern auch den Geist.
Geistige Fitness
Die farbigen Blumen, das fröhliche Zwitschern der Vögel und die längeren, sonnigen Frühlingstage heben unsere Stimmung und verleihen uns neue Energie. Der Frühling ist perfekt, um die geistige Fitness zu stärken.
Unser Gehirn bleibt auch im hohen Alter aktiv und hört nie auf zu lernen. Es funktioniert wie ein Muskel, der durch geistige Anreize stärker und flexibler wird. Wussten Sie, dass regelmässiges Lernen das Risiko von Demenz verringern und gleichzeitig Ihre Lebensqualität verbessern kann?
Regelmässige Bewegung, bewusste Ernährung, ein erholsamer Schlaf sowie soziale Kontakte wirken sich positiv auf die geistige Fitness im Alter aus. Lesen, ein Musikinstrument lernen oder mit den Enkelkindern ein Puzzle machen trainieren unser Gehirn. Auch Memory, Sudoku und Kreuzworträtsel oder Auswendiglernen zum Beispiel von Gedichten oder Einkaufszetteln, sind ausgezeichnete Übungen für das Gedächtnis. Apps bieten eine weitere Möglichkeit, mit dem Handy die geistige Fitness zu fördern.
Auch unsere Gemeinde bietet eine breite Palette an Freizeit- und Veranstaltungsangeboten, die Körper und Geist in Schwung bringen. Vielleicht liefert ein Vortrag neue Denkanstösse? Oder Sie lassen sich von kirchlichen Veranstaltungen, Gesprächsrunden, einem Frühlingsworkshop oder dem Kursangebot der Pro Senectute Aargau inspirieren.
Hilfe annehmen und Nachbarschaftshilfe
Für viele ist die Nachbarschaft weit mehr als nur ein Wohnort – sie ist ein Raum für Austausch und gegenseitige Unterstützung. Eine gut funktionierende Nachbarschaftshilfe trägt massgeblich zu unserer Lebensqualität und Gesundheit bei.
Häufig gibt es mehr hilfsbereite als hilfesuchende Menschen. Besonders ältere Menschen zögern aber oft, Hilfe anzunehmen – sei es aus Scham, aus Angst, ihre Unabhängigkeit zu verlieren, oder aus Sorge, anderen zur Last zu fallen. Dabei ist es keine Schwäche, sondern eine Stärke, Hilfe anzunehmen. Unterstützung entlastet, reduziert Stress und sorgt für wohltuende Kontakte. Die erhaltene Hilfe ermöglicht es, weiterhin zu Hause zu wohnen und Teil der Gemeinschaft zu bleiben. Darüber hinaus stärkt Nachbarschaftshilfe den sozialen Zusammenhalt und fördert die Gesundheit aller Beteiligten. Es ist nämlich genauso wohltuend, Unterstützung zu geben wie sie zu empfangen.
Gemeinsam gegen Einsamkeit
In der Schweiz fühlt sich jede dritte Person einsam – besonders im hohen Alter. Ursachen sind oft gesundheitliche Beschwerden, der Verlust nahestehender Menschen oder der Übergang in die Pension. Wer soziale Beziehungen pflegt, lebt oft gesünder, zufriedener und sogar länger. Denn gemeinsame Gespräche, geteilte Sorgen und das Lachen miteinander stärken uns.
Wohltuende Begegnungen können beispielsweise auf dem Dorfplatz, beim Einkaufen, in der Nachbarschaft oder in Erzählcafés entstehen. Auch wenn Sie lieber zu Hause bleiben oder in Ihrer Mobilität eingeschränkt sind, müssen Sie nicht auf Kontakte verzichten. Freizeitaktivitäten bei Pro Senectute oder ein Gespräch am Telefon mit «malreden» können Freude schenken.
www.malreden.ch
Entspannt durch heisse Sommertage
Im Alter reagiert der Körper bei heissen Temperaturen anders: Man schwitzt weniger, verspürt weniger Durst und erkennt Überhitzung oft zu spät. Deshalb ist an heissen Sommertagen besondere Vorsicht geboten. Das Bundesamt für Gesundheit hat «drei goldene Regeln bei Hitze» formuliert:
- Körperliche Anstrengungen meiden
- Hitze fernhalten, Körper kühlen
- Viel trinken, leicht essen, Medikamente anpassen
Mögliche Anzeichen für Überhitzung: Wenn Sie Müdigkeit, Schwäche, Kopfschmerzen oder Schwindel an Hitzetagen spüren, dann ruhen Sie sich aus. Legen Sie feuchte Tücher auf Stirn und Arme und trinken Sie mindestens 1.5 Liter pro Tag – am besten eine Mischung aus Wasser und Fruchtsaft mit einer Prise Salz. Holen Sie Hilfe. Falls Sie allein leben, kontaktieren Sie Ihre Nachbarn, Verwandte oder Freunde. Zögern Sie auch nicht, Ihre Hausarztpraxis anzurufen.
Gsund und zwäg im Alter. Sicher auf den Beinen und aktiv im Sommer
Ob allein, zu zweit oder in einer Gruppe: Bewegung tut Körper und Geist gut, stärkt das Gleichgewicht und fördert die Mobilität. Nach der ersten Hitzewelle fehlt Ihnen vielleicht nun etwas Motivation? Verständlich! Doch auch an warmen Tagen gibt es einfache Möglichkeiten, sich kurz und angepasst zu bewegen. Das hilft, Stürzen vorzubeugen.
So bleiben Sie auch im Sommer aktiv:
- Übungen jeden Tag, z. B. morgens nach dem Zähneputzen, einplanen
- In den kühleren Tageszeiten bewegen
- Rutschfeste Schuhe mit gutem Halt tragen
- Langsam aufstehen – beugt Schwindel vor
- Ausreichend Wasser trinken – bis zu 2 Liter täglich
Wir wünschen Ihnen einen schönen Sommer. Vielleicht haben Sie Lust, das Bewegungsangebot in unserer Gemeinde auszuprobieren? Bleiben Sie in Bewegung – und sicher auf den Beinen!
Psychische Gesundheit/ Veränderung im Alter
Mit den Jahren verändern sich Körper, Gedächtnis und auch unsere Rolle in Familie und Gesellschaft. Berufliche Aufgaben treten zurück, der Alltag gestaltet sich oft ruhiger. Wie wir diese Lebensphase erleben, hängt stark von unserer Einstellung ab. Mit unseren Empfehlungen möchten wir Sie einladen, den Blick auf die schönen Seiten des Älterwerdens zu richten. Ausserdem zeigen wir Ihnen, wo Sie in unserer Gemeinde wohltuende Angebote und Begegnungen finden können.
Empfehlungen für mehr psychische Gesundheit
- an kleinen Dingen freuen
- abends an drei schöne Momente des Tages erinnern und aufschreiben
- über Gefühle sprechen und fragen auch Gegenüber fragen, wie es ihm oder ihr geht
- festen Tagesablauf einhalten und mit einer Morgenroutine frisch und angezogen in den Tag starten
- regelmässig tun was guttut
- sich mindestens 30 Minuten pro Tag bewegen und Gedächtnis trainieren
- Freundschaften und Kontakte in der Nachbarschaft pflegen
Hilfe annehmen
Trotz dieser Empfehlungen kann es Situationen geben, in denen professionelle Unterstützung erforderlich ist. Wenden Sie sich bei Anzeichen psychischer Belastung an Ihren Hausarzt oder Beratungsstellen. Auch ein Gespräch mit einer vertrauten Person kann ein wichtiger erster Schritt sein.
Betreuende Angehörige – unsere stillen Heldinnen und Helden des Alltags
Betreuende Angehörige leisten Tag für Tag Grossartiges – oft im Stillen. Sie geben ihr Bestes für nahestehende Menschen, die auf Pflege und Betreuung angewiesen sind. Zum Tag der betreuenden Angehörigen am 30. Oktober 2025 sagen wir DANKE und erinnern daran: Betreuende Angehörige sind nicht allein. In unserer Gemeinde und im Kanton gibt es zahlreiche Angebote, die entlasten und stärken.
Arzttermine organisieren, Essen kochen, Fahrdienste übernehmen oder beim Anziehen helfen – Alltägliches wächst schnell zu einem grossen Berg von Aufgaben. Auch wenn Betreuung erfüllend sein kann, stossen viele an körperliche oder psychische Grenzen.
Wenn alles zu viel wird und weder Pausen noch Gespräche Platz finden, ist es Zeit hinzuschauen: Wo kann ich Aufgaben abgeben? Wer kann mich unterstützen? Entlastung und professionelle Beratung sind kein Zeichen von Schwäche, sondern kluge Vorsorge – besonders vor den oft grauen Novembertagen.
Was wirklich entlastet, wissen die Angehörigen selbst am besten: Für die einen sind es Fahrdienste oder finanzielle Beratung, für andere Spitex oder Haushaltshilfe. Wieder andere schöpfen Kraft dank Entlastungsdiensten oder Tagesstätten – und nutzen die freie Zeit für eine Selbsthilfegruppe, ihr Hobby oder Freunde.
Die Website www.ag.ch/ichhelfe präsentiert zahlreiche Unterstützungsangebote.
